35 Jahre ist es her, dass in Ostdeutschland die Mauer fiel. Das bedeutet für Viele so vieles.
Ich war sechs Jahre alt, als ich auf dem Rücksitz des Trabbis auf dem Weg in Richtung erste eigene Barbie saß und 22, als ich mich auf die Suche nach meinem leiblichen Vater machte.
Für mich bedeutete das, nach einem Menschen zu suchen, der 23 Jahre zuvor als Gaststudent in ein Land einreiste, dass es zu dem Zeitpunkt seit 16 Jahren nicht mehr gab. Heute sind es 35 Jahre und alle Spuren denen ich folgte, führten bislang in Nichts. Auch wenn es Menschen aus der Zeit vielleicht noch gibt, so sind mögliche Antworten, Strukturen, Unterlagen und Verantwortlichkeiten ebenso niedergerissen worden wie die großen Klötze aus Beton. Mauer weg – und ja – mancher Orts und manches Mal auch Möglichkeiten weg.
Juliane Dieckmann ist 1983 in Rostock geboren und dort aufgewachsen. Sie ist Studienleiterin für gesellschaftspolitische Jugendbildung an der Ev. Akademie der Nordkirche.