08. Februar 2023

„Frauen und Mädchen, erhebt Eure Stimme!“

Kunstperformance am Internationalen Tag zur Überwindung von weiblicher Genitalbeschneidung in Kiel

Am 6. Februar steht weltweit das Recht auf körperliche Selbstbestimmung und Unversehrtheit im Fokus. Dieses Recht ist Millionen von Frauen und Mädchen immer noch verwehrt, die von Zwangsgenitalbeschneidung betroffen sind. Genitalbeschneidung bei Frauen und Mädchen bedeutet, dass die äußeren weiblichen Genitalien teilweise oder ganz entfernt werden, ohne medizinische Notwendigkeit. Häufig stehen soziale und kulturelle Normen im Hintergrund. Der Eingriff erfolgt häufig ohne Betäubung und unter mangelhaften hygienischen Bedingungen. Die Betroffenen leiden in sehr vielen Fällen lebenslang unter körperlichen und psychischen Folgen wie z.B. Schmerzen, Probleme mit Menstruation, Geburt, Sexualität, Depressionen. Weibliche Genitalbeschneidung ist eine Menschenrechtsverletzung und in Deutschland eine Straftat.

Die Künstlerin Lavanya Honeyseeda (Hamburg) setzte mit ihrer Stimm- und Klangperformance auf dem Alten Markt in Kiel ein eindrucksvolles Zeichen. Sie gab betroffenen Frauen und Mädchen stellvertretend eine Stimme und forderte dazu auf, sich gemeinsam für die Überwindung von weiblicher Genitalbeschneidung stark zu machen. Die Performance ist Teil des Kunst- und Bildungsprojekts „Menschenrechtsverletzung weibliche Genitalbeschneidung – Dialogräume eröffnen“ der Nordkirche. Im Rahmen des Projekts finden auch Empowerment-Workshops für betroffene Frauen sowie Fachveranstaltungen statt.

Im benachbarten Popup-Pavillon war die Ausstellung #starke Stimmen des Diakonischen Werks Altholstein zu sehen, in der sich Frauen und Männer aus Politik und Gesellschaft für die Überwindung von weiblicher Genitalbeschneidung aussprechen. An der Foto- Aktion „461 Hands“ STOP FGM/C konnten sich Besucher*innen beteiligen.