30. Mai 2023

Projekt AQUA stellt sich vor

Ausstieg aus der Sexarbeit - eine Herausforderung

v.l.; Claudia Rabe (Frauenwerk der Nordkirche, AQUA Neumünster), Melina Gorges und Dr. Iris Muth aus dem Berliner Ministerium und Stefanie Kohlmorgen vom Kieler Team AQUA. Foto: Pohl

Neumünster, 25. Mai 2023.

Besuch aus der Politik: Mit Gästen aus dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, aus dem Kieler Sozialministerium, der Grünen-Abgeordneten Catharina Nies sowie weiteren Akteur*innen aus dem Beratungs-Netzwerk und Gleichstellungsreferaten hat sich das Projekt AQUA bei einem Fachtag in Neumünster mit vielen Einblicken und Erfahrungsberichten vorgestellt.  AQUA steht für Anerkennung – Qualifizierung – Umstiegsorientierung—Ankommen.  Die Teams aus Kiel und Neumünster schilderten anschaulich, wie sie Sexarbeiter*innen, die in einer anderen Branche arbeiten wollen, beraten – und versuchen, sie bei den zahlreichen Herausforderungen und Schwierigkeiten zu unterstützen. Ein Exit-Szenario zum Mitmachen hat allen gezeigt, wie schwierig und oft fast aussichtslos es sein kann, die Sexarbeit zu verlassen – zum Beispiel dann, wenn Illegalität, Migration,  Wohnungslosigkeit, Geldmangel, Sprachbarrieren oder fehlende Alphabetisierung eine Rolle spielen.

Dr. Iris Alice Muth, die mit ihrer Mitarbeiterin Melina Gorges angereist war, ist Referatsleiterin im Bundesfamilienministerium, das AQUA für drei Jahre finanziell fördert. Sie versicherte, dass die Politik sehr aufmerksam auf Projekte wie AQUA sehe und sie als wichtig anerkenne. „Einig sind sich alle: Es geht um den bestmöglichen Schutz für Menschen“, so Muth.

Gemeinsam mit dem „Frauennetzwerk zur Arbeitssituation e.V.“  konnte das Frauenwerk der Nordkirche im Projekt AQUA bisher 23 Klientinnen in rund 500 Beratungseinheiten unterstützen. Einigen gelang der Umstieg, andere sind bis heute oder wieder in der Sexarbeit tätig. Das Bundesmodellprojekt läuft über drei Jahre und ist befristet bis 2024.