Gegensätze – eigentlich unvereinbar und grotesk und dennoch ganz dicht und unabdingbar nebeneinander und miteinander im Alltag in Ravensbrück. Aufseherinnen – fröhlich und freundlich, miteinander befreundet und vertraut, schön gekleidet auf ihrem Weg zu einem sozialen Anlass in ihrer Freizeit. Und die Gefangenen – ausgeliefert der Gewalt und der Willkür eben dieser Aufseherinnen.
Gegen-Sätze. Diesem Thema widmet sich das diesjährige Interreligiöse Gedenken in den Texten und Zeugnissen der gefangenen, gequälten und getöteten Frauen in Ravensbrück und mit einem Beitrag der Schüler*innen des ev. Religionsunterrichts der 9. Klassen des Arndt-Gymnasium Berlin-Dahlem. Die jüdischen, christlichen und muslimischen Mitwirkenden in der Zukunftswerkstatt Interreligiöses Gedenken Ravensbrück laden hierzu wieder zu einem Rundgang über das ehemalige Lagergelände ein. Am Ende des Rundgangs soll eine gemeinsame Zeichenhandlung stehen. Wer möchte, kann dazu einen Stein oder Blumen mitbringen, um sie dort abzulegen.
SO, 14. April, 14.45-16.30 Uhr
Ort: Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
Treffpunkt: vor dem Besucherzentrum
Leitung: Zukunftswerkstatt Interreligiöses Gedenken Ravensbrück | Franziska Pätzold, Frauenwerk der Nordkirche, Rostock
Kosten: keine
Ravensbrück war von 1939 bis 1945 das zentrale Frauen-Konzentrationslager des NS-Regimes. Mehr als 120.000 Frauen und Kinder aus über 30 Ländern sowie 20.000 Männer und 1.200 weibliche Jugendliche wurden dorthin verschleppt. Mindestens 28.000 Häftlinge wurden durch die Haftbedingungen, Mordaktionen und zuletzt in einer provisorischen Gaskammer umgebracht. Das Interreligiöse Gedenken findet im Rahmen des Gedenkwochenendes der Befreiung des KZ Ravensbrück statt. Vorbereitet wird es von der „Zukunftswerkstatt Interreligiöses Gedenken“, in der sich jüdische, christliche und muslimische Frauen und Männer engagieren. Anliegen der Zukunftswerkstatt ist es, Gedenkformen zu finden, die religiösen wie nicht religiösen Menschen zugänglich sind und die eine Brücke schlagen zwischen dem Gedenken an die Opfer und der Verantwortung für Gegenwart und Zukunft.