Kampagne für saubere Kleidung

Schluss mit der Ausbeutung!

Milliarden von Kleidungsstücken hängen weltweit ungetragen in den Kleiderschränken. Und Milliarden von Kleidungsstücken landen jedes Jahr im Müll, weil Platz für Neues geschaffen werden muss. Die Trends wechseln schnell, für viele Menschen ist es wichtig, dass  sie stets modisch wirken und viele Outfits für Arbeit und Freizeit haben. Die Textilbranche ist daher einer der größten Wirtschaftssektoren. Der aber beruht vor allem auf der Ausbeutung von Frauen: Ein Großteil der Näherinnen ist sehr schlecht bezahlt und kennt keine fairen Arbeitsbedingungen. In vielen Fabriken im Fernen Osten, wo der größte Teil der Textilien  produziert wird, lässt sich sogar von Versklavung sprechen. Gleichzeitig beuten wir unseren Planeten aus, denn die Herstellung von Textilien erfordert eine Unmenge an Ressourcen. Beispiel Baumwolle: Hierzu sind riesige Flächen nötig, die zum Teil stark mit Pestiziden belastet sind. Oder Wasser: Der Verbrauch für die Herstellung beispielsweise einer Jeans ist immens. Kunstfasern wiederum werden meist in umweltschädlichen Verfahren hergestellt.

Sauber heißt: sozial und ökolgisch verträglich

Das Frauenwerk der Nordkirche hat Faire Kleidung  - oder „Saubere Kleidung“  - schon vor über 20 Jahren zu einem ihrer Schwerpunkte gemacht. Sauber  heißt: sozial und ökologisch verträglich. Das Frauenwerk der Nordkirche gehört zu CCC – Kampagne für Saubere Kleidung, arbeitet im Träger*innenkreis der Internationalen Kampagne für Saubere Kleidung und unterstützt die CCC-Gruppen in Hamburg und Kiel.

Wir kämpfen gegen schmutzige Geschäfte mit der Ausbeutung von Frauen und setzen uns ein für sozial und ökologisch fair hergestellte Kleidung. Gerade in der Corona-Krise hat sich gezeigt, dass viele Firmen der reichen, westlichen Welt die wirtschaftlichen Folgen auf die Schwächsten – die Näherinnen in armen Ländern – verlagern. Ein Skandal, gegen den wir unsere Stimme erheben.
Wir hinterfragen die Sinnhaftigkeit des derzeitigen Geschäftsmodells der Bekleidungsindustrie und verbinden dies mit der Frage nach der kulturellen und politischen Bedeutung von Mode für die Identität von Frauen.

 Lieferkettengesetz  - nur ein Anfang

In unseren Seminaren und Vorträgen klären wir darüber auf, wie sich bessere Arbeitsbedingungen erreichen lassen, und solidairisieren uns mit den Frauen, die dafür kämpfen, z.B. mit öffentlichen Aktionen. Mit unseren „Bildungsbüdeln“ bieten wir Materialien, mit denen in Unterricht oder Gruppenarbeit gezielt Bewusstsein für diese Thematik vermittelt werden kann. Wir sind Mitglied im Bündnis für nachhaltige Textilien des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Wir engagieren uns jetzt für ein Lieferkettengesetz auf EU-Ebene, mit dem Unternehmen zu gesetzlich verbindlichen Sorgfalt und damit zur Einhaltung der Menschenrechte und des Schutzes von Umwelt und „Mitwelt“ verpflichtet werden sollen.

Stellungnahme zum Thema Lieferkettengesetz im Kieler Landtag, 11/2020

PDF Stellungnahme
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