Viele biblische Visionen sind ökologische Inspirationsquellen, so beispielsweise die Offenbarung des Johannes. Gott ist - wenn Wasser fließt, Bäume wachsen, die Völker geheilt werden (Offenbarung 22,17). Der neue Himmel und die neue Erde - Johannes träumt mit offenen Augen und er träumt genau: Er sieht die kahlen, vor Hitze vibrierenden Felsen und den Durst der Geschöpfe, die nach Wasser schreien. Hier ist keine jenseitige Theologie am Werk und keine dualistische Weltverachtung. Eine befreiungstheologische Lektüre der apokalyptischen Visionen versucht, einen Handlungsraum zu eröffnen und spirituelle Kräfte zu mobilisieren. Dies haben wir auch heute nötig. Denn woher nehmen wir die Freiheit, uns anders zu verhalten, gegen den Strom zu schwimmen, Neues zu denken und trotzdem den Mut nicht zu verlieren, trotz der schwierigen Ausgangslage? Je genauer wir hinsehen, je mehr wir uns auf die Visionen des Johannes einlassen, desto mehr wird die Lektüre zur Sehschule. Die Verwandlung der Welt ist nicht nur ihr Ziel, sondern auch der Weg, der Kraft gibt.
Referentin: Dr. Luzia Sutter Rehmann, Titularprofessorin an der Theologischen Fakultät der Universität Basel
Leitung: Astrid Faehling, Ev. Frauenwerk Ostholstein, Dr. Inga Hillig-Stöven, Frauenwerk der Nordkirche, Julia Jünemann, Ev. Frauenarbeit Plön-Segeberg, Pastorin Dr. Michaela Will, Ev. Frauenwerk Hamburg-West/Südholstein
Wann: 16.11.2021, 19.00 - 20.30
Ort: Zoom-Videokonferenz
Kosten: keine (gefördert von BINGO! Die Umweltlotterie)
Anmeldung: klima@frauenwerk.nordkirche.de