Das Materialheft für den Ev. Frauen*sonntag 2026 kommt von den Ev. Frauen in Bayern und steht unten zum Download bereit. Im Vorwort zum Arbeitsheft schreibt Angelika Weigt-Blätgen (Theologin und Vorsitzende der Evangelischen Frauen in Deutschland e.V.):
"Wo du hingehst, da will auch ich hingehen; wo du bleibst, da bleibe auch ich. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott. Wo du stirbst, da sterbe auch ich, da will ich auch begraben werden. Der Herr tue mir dies und das, nur der Tod wird mich von dir scheiden." Vielen sind diese Worte vertraut, gehören sie doch unverbrüchlich in die evangelische Tradition, genauer gesagt in das sogenannte "Trauformular" Luthers, welches die Ehe als Bund vor Gott bekräftigt und die gegenseitige Treue und Verbundenheit der Eheleute zum Ausdruck bringt. Doch haben diese Verse nichts zu tun mit heteronormativer patriarchaler Tradition, sondern beschreiben die ganz besondere Beziehung zwischen zwei Frauen, die sich in unwägbarem vermintem Gelände befinden und die gemeinsam Brücken bauen – zwischen Regionen, Völkern und Generationen. Wo du hingehst, da will auch ich hingehen – das sagt Rut zu ihrer Schwiegermutter Noomi. Sie gelobt ihr Treue bis in den Tod. Und so geschieht es; sie bleiben beisammen, schlagen sich durch, müssen auch manchen Trick anwenden, um zu überleben. Eine Befreiungsgeschichte ist das nicht – eine Liebesgeschichte sehr wohl. Für eine jüdische Frau ist das höchste, sieben Söhnen das Leben zu schenken, und am Ende des Buchs Rut heißt es von Noomi, dass Rut ihr "mehr wert ist als sieben Söhne" (Ruth 4,15) – eine Liebeserklärung, die in der Bibel ihresgleichen sucht."
Viel Freude beim Vorbereiten und Feiern des Gottesdienstes und herzlichen Dank an die Ev. Frauen in Bayern für die Zur-Verfügung-Stellung dieses tollen Materials!